Rosacea stößt auf großes Interesse
Sie beginnt schleichend mit geröteten Hautpartien im Gesicht und gehört zu den häufigsten Hautkrankheiten von Erwachsenen – die Rosacea. Da das Hautleiden fast ausschließlich das Gesicht betrifft und damit für jedermann gut sichtbar ist, belasten die Symptome Betroffene vor allem seelisch. Wie Rosacea entsteht und was man dagegen tun kann erläuterte Dr. Claudia El Gammal, Fachärztin für Dermatologie, in ihrem Vortrag "Wenn die Gesichtshaut rot und entzündet ist" vor 150 Besuchern in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen.
Zu Beginn äußert sich die Rosacea mit nur leichten Rötungen im Gesicht, hervorgerufen durch dauerhaft geweitete Äderchen. Betroffen sind dabei die Bereiche Wangen, Stirn, Nase und Kinn. Die Krankheit verläuft in Stadien und geht mit leichten bis sehr schweren Schüben einher. Diese können Tage bis Wochen andauern. Mit der Zeit kann sich die Haut entzünden, und zu den geweiteten Äderchen gesellen sich Knötchen und Eiterbläschen. Dabei schwellen die Hautstellen teilweise stark an, jucken, brennen oder stechen. Auch die Augen sind häufig mitbetroffen, in Form einer entzündeten Bindehaut. „Im weiteren Verlauf können knotenartige Verdickungen an der Nase auftreten. Das betrifft jedoch überwiegend Männer“, erklärte El Gammal. Je nach Schweregrad, leiden Patienten nicht nur unter Schmerzen: „Das Gesicht können wir nicht verstecken, das kann sehr belastend sein.“
Von Rosacea sind in Deutschland viele Menschen betroffen. Vor allem helle Hauttypen west- und nordeuropäischer Herkunft haben ein erhöhtes Risiko. Die Ursachen sind noch nicht geklärt. Die genetische Anlage scheint aber eine wichtige Rolle zu spielen. Auch wenn die Hautkrankheit nicht vollständig heilbar ist, können die Symptome gut behandelt werden. „Es gibt eine Vielzahl provozierender Faktoren, die das Hautleiden begünstigen. Wer einige Verhaltensweisen beachtet, kann Beschwerden selbst minimieren“, so die Expertin. Betroffene sollten alles meiden, was die Blutgefäße weitet: Alkohol, zu scharfes Essen, Kaffee, Saunabesuche oder ein nicht behandelter Bluthochdruck können die Krankheit begünstigen. Auf Rubbelpeelings, reizende Gesichtswasser und zu fetthaltige Hautcremes sollte verzichtet werden. Auch Stress kann Schübe auslösen. Ferner sollte die Gesichtshaut immer mit guten Lichtschutzpräparaten versorgt und intensive Sonnenbäder und Solarium-Besuche vermieden werden.
Die richtige Hautpflege und Sonnenschutz können die Beschwerden lindern. Schwarzteeumschläge oder Heilerdemasken helfen, gereizte Haut zu beruhigen. Vom Hautarzt verschriebene Präparate, die auf die Haut aufgetragen werden, sind sehr wirkungsvoll. Je nach Schweregrad wird die äußerliche Behandlung mit der Einnahme von Antibiotika kombiniert. Geweitete Äderchen können mit Laser oder Blitzlampe behandelt werden. „Mit der Lasertherapie bilden sich erweiterte Äderchen zurück und die Aktivität der Rosacea schwächt sich ab. Ganz wichtig ist, dass die Therapie der Rosacea von Dauer ist. Man muss immer am Ball bleiben, dann kann man der Krankheit gut entgegenwirken“, betonte die Medizinerin.
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